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Tag 19, Freitag, der 13.! Perle, Mistral, Bouillabaisse, Blechschaden…

Autorenbild: Reini FreiReini Frei

Marseille, zweitgrösste Stadt Frankreichs, 600 v.Chr. gegründet, ist eine Stadt mit tiefen historischen Wurzeln, gleichzeitig dynamisch und vielfältig. Wir sind von dieser Perle am Mittelmeer begeistert. Was? werden nun einige sagen, denn viel Negatives erzählt man über diese wichtige Stadt am Mittelmeer: gefährlich, kriminell, baufällig, dreckig etc. Wir haben die Wohnblockklötze und Vorort-Bausünden zwar auch gesehen aber uns bleiben die mächtigen, imperialen Prachtbauten, die engen, farbenfrohen Gassen von Le Panier, der alte Hafen, natürlich die Basilika Notre-Dame de la Garde und die Kathedrale in Erinnerung. Auch der Mistral bleibt uns in Erinnerung – wie er heute blies, da ist unser Föhn ein laues Lüftchen. Marseille sehen und sterben. Ein multikultureller Juwel. Ihre Buchten, ihre Boulevards, die Fussgängerzone und die Bergstrasse zwischen Cassis und Marseille sind mehr als eine Reise wert.


Und auch die viel besungene Marseiller Bouillabaisse haben wir uns zur Gemüte geführt und genossen – leider nicht im Fonfon, aber auch das L’Hippocampe am alten Hafen ist ein Besuch wert. Da kann man nur Stiller Haas zitieren: Es fischelet.


Derzeit feiert Marseille die Befreiung der Stadt vor achtzig Jahren. Wer das Buch "Marseille 1940" gelesen hat, weiss um die Bedeutung von Marseille für viele Flüchtlinge und Intellektuelle. Die Befreiung, die im August 1944 stattfand, war ein bedeutender Teil der Operation Dragoon, der alliierten Invasion Südfrankreichs im Zweiten Weltkrieg. Am 15. August 1944 landeten die Alliierten an der französischen Mittelmeerküste, um Frankreich von der deutschen Besatzung zu befreien. Während die berühmte Invasion in der Normandie (Operation Overlord) den Norden Frankreichs betraf, zielte Operation Dragoon auf den Süden, um die deutschen Truppen in die Zange zu nehmen.


Zurück in die Gegenwart. Der französische Lebensstil «laissez-fair» zeigt sich auch an Werbeschildern oder Auskünften. Ein Hypermarket wirbt vor unserem Campingplatz, dass er nur eine Minute entfernt ist. Ja, wenn man des Nachts ohne Verkehr mit einhundert durchs Dorf brettert, kommt das hin, ansonsten sind es fünfzehn Minuten. Oder die Dame vom Campingplatz, die uns die Bäckerei um die Ecke empfahl, welche schon seit Jahren geschlossen hat. Ach, wir Schweizer sind da halt zu genau…


Auf der Fahrt zurück in unser Camp machte dann der Freitag, der Dreizehnte seinem Namen alle Ehre: ein Feuerwehrmann nahm es ein bisschen zu eilig und touchierte uns von hinten. Der «Chlapf» liess schlimmes erahnen – bei näherem hin sehen waren es aber an beiden Autos nur einige Kratzer.


Den langen Tag mit gegen fünfzehntausend Schritten durch die Stadt beschliessen wir mit einem kalten Buffet im lauschigen Wohnwagen. Es ist kühl, zu kühl für unsere Begriffe für den Süden, verursacht durch den eisig blähenden Mistral. Aber wir lesen heute auch von stürmischen, regnerischen Zeiten im Norden, von Überschwemmungen, vom Kanal, der in unsrem Tal beinahe die Brücken streift. So schweigen wir und beklagen uns nicht über den kühlen Mistral, denn die Sonne, die uns den ganzen Tag verwöhnt, würden wir euch gerne senden.


Einzig unsere Balger Freunde bedauern wir ein wenig, denn wir können ihnen keine wärmenden Decken mit ins Zelt geben. Daher verabschieden wir sie mit warmen Worten in die kühle, windig Nacht.


Einige Impressionen, die die Schönheit Marseille nur erahnen lässt ...


Der Mistral gehört zu Marseille wie der Fisch in die Bouillabaisse...


Notre-Dame de la Garde, 1214 als kleine Kapelle erbaut, ist sie heute Symbol der Stadt!


Zwischen 1853 und 1870 wurde das heutige Gotteshaus im romanisch-byzantinischen Stil erbaut und ist heute die "Wächterin über die Stadt"

Im Innenraum sind viele Dankestafeln - vor allem aus Schiffahrtskreisen - zu sehen.


Die Perle am Mittelmeer...


Le Panier, ein farbenfrohes Quartier mit engen Gassen und viel Wandmalereien...




Was ist oben, was unten - Marseille verwirrt...


Warten auf die Bouillabaisse...


Jugend und ihre Messages...


Das Schlimmste am Morgen: kein Brot...


 
 
 

1 commento


eric.poll
15 set 2024

Ich hatte doch mindesten eine Photo von die Bouillaibaise erwartet mit rouille und Brot.

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Beitrag: Blog2 Post

Dies ist der persönliche Reise-Blog von Reini Frei

©2021 reini wandert. 

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