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Tag 5, 30.8.: Maire, Les plus beaux villages de France, Châteaux, Menu périgourdin,

Autorenbild: Reini FreiReini Frei

Es hat geregnet in der Nacht. Wohl ein Segen für die Natur, für unsere zwei Höhlen-, äh, Zelt-Bewohner ein Albtraum. Aber nass sind sie nicht geworden. Zelt hielt dicht. Nass wurden nur einige Kleider und die Weltwoche – kein Wunder, sind doch deren Berichte oft auch nicht «wasserdicht»…


Bei unserer Abreise zu den «schönsten Dörfer Frankreichs» (total 157!), von denen zehn im Périgord liegen, ist der Himmel wieder klar und rein. Bis in Beynac-et-Cazenac, wo uns etwas herbstlicher Nebel empfing. Das Château de Beynac thront himmlisch über dem felsigen Städtchen und gehörte einmal Richard Löwenherz, der es 1188 eingenommen hatte. Der Aufstieg in dieses Himmelreich ist beschwerlich, aber lohnend. Durch mittelalterliche Gassen, vorbei an schön bepflanzten Eingängen, an goldgelben Kalksteinhäusern erreicht man einen majestätischen Burgeingang. Wo wir umkehren – 13 Euro pro Person schien uns das ganze nicht wert zu sein. Schnöder Mammon!


Wie staunten wir aber kurz danach, als wir sahen, dass man bequem von hinten mit dem Auto dieses Bauwerk hätte erreichen können. Auf dieser Strasse wanderten wir hinunter bis zu einem kleinen Café und Bäckerei, vor dessen Laden zwei Stühle und ein Tisch standen. Es ist Kaffeezeit. Wir wollten vom inneren des Ladens zwei weitere Stühle dazu stellen. «Mon Dieu, nur das nicht,» tönt es von der beleibten Bäckerin, «der Maire (Bürgermeister) hat dies verboten!» Und mit energischen Schritten schnappt sie sich den bereits hingestellten dritten Stuhl und bringt ihn wieder hinein. Nun sitzen zwei drinnen und zwei draussen – und gegenüber dem Café sehen wir am Haus die Tricolore flattern und lesen: Maire. Er will wohl beim Schlaf nicht zu sehr mit Geschirrklappern gestört werden…


Das nächste Château, das wir – wieder von aussen (13 Euro!) – besichtigten, gehörte Josephine Baker, die durch ihre Stimme und ihr frivoles Bananenröckchen berühmt wurde. Und natürlich auch wegen ihrer zwölf adoptierten Kinder und ihrer Tätigkeit in der Resistance während des zweiten Weltkrieges. Ein wirklich schönes Plätzchen, hatte sie sich da ausgesucht. Auf der Route lag auch Château Castelnaud und viele weitere Herrensitze. Unser Feriengeld wäre bei all den Besuchen dieser Residenzen bald aufgebraucht.


Dann der Höhepunkt des Tages: Sarlat-la-Canéda. Die Stadt, die gesamthaft unter Denkmalschutz steht, ist das touristische Zentrum und die heimliche Hauptstadt des Périgord. Der Rundgang bestätigt uns dies. Kein Wunder, wurden hier viele Filme gedreht und schwärmt der «Chef de Police» Bruno in Walker’s neuestem Krimi von dieser wie aus der Zeit gefallenen Altstadt. Und er schwärmt auch vom Menu périgourdin, bestehend meistens aus Brouillade, Confit, Pommes sarladaises, Wallnusskuchen, natürlich Truffes und Gänseleber. Einiges davon probieren wir natürlich. Nur hat man Mühe in der Dichte von Restaurants, das richtige zu finden – ich habe in einem Städtchen noch nie so viele Beizli gesehen. Nun, unseres war nicht unbedingt ein Sternerestaurant – es war gut und preiswert. Wir warten auf die kulinarische «Genussbombe» noch – vielleicht bei M.K. nächste Woche?


Zurück über Saint Cyprien (eine Enttäuschung nach all dieser Pracht) zum Camping-Platz, wo wir genüsslich kurz den Schlaf der Gerechten finden. Ein SMS von M.K. erreicht mich noch und lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen – es tönt nach kulinarischem Höhepunkt der Reise! Jetzt aber zuerst ein Jass (WidnAuer legen vor...).


Beynac im Morgennebel...


Schloss Beynac von nahe...


...und von Ferne.


Café, wo nur zwei draussen sitzen dürfen...


Josephine Bakers Sitz


Sarlat


Marktgebäude in ehemaliger Kirche


Genuss von typischen Perigord-Gerichten


Foie gras, Schinken, Canard, Salat, Nusskuchen...


Nach dem Reisen sollst du ruhn...


 
 
 

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Beitrag: Blog2 Post

Dies ist der persönliche Reise-Blog von Reini Frei

©2021 reini wandert. 

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